Beim Bigwall-Klettern werden immer mehrere Tage – und Nächte – in einer großen Felswand verbracht. Bigwall-Klettern schließt immer nächtliche Biwaks in der Wand ein.
Für die Übernachtung am Fels werden oft so genannte Portaledges verwendet. Dabei handelt es sich um eine tragbare Liege, die an der Bigwall aufgehängt wird. Der Kletterer schläft darauf meist direkt über dem Abgrund – horizontal an der Wand hängend.
Bigwall-Klettern ist eine extreme Ausprägung der Felskletterei, wofür der Kletterer mehrere Hundert Kilogramm an Ausrüstung, Lebensmittel, Wasser und warmer Kleidung die Route hoch tragen muss. Technisch gesehen ist Bigwall-Klettern eine Kombination aus schwierigen Freikletterpassagen und technischem Klettern.
Es besteht keine feste Definition dafür, wann eine längere Route eine Bigwall-Route beim Klettern ist. Die Wände für das Bigwall-Klettern liegen meist in entlegenen Regionen der Erde, dazu gehören zum Beispiel Patagonien, Baffin Islands oder der Himalaja. Da bereits die Zustiege oft schon sehr kompliziert sind und mehrere Tage oder sogar Wochen dauern können und außerdem eine weitreichende logistische Planung notwendig ist, ist Bigwall-Klettern eine Unternehmung von ernst zu nehmendem Ausmaß. Der Bigwall-Kletterer muss sich gründlich mit dem Seilhandling auskennen und sollte sicher in der Verwendung der Spezial-Ausrüstungsgegenstände sein.